Zielsetzung

Primäres Ziel aller unserer Bemühungen ist die Rückführung des Kindes bzw. des Jugendlichen in sein Elternhaus nach einem möglichst kurzen Betreuungszeitraum.

Im Einzelfall wird mit dem Kind oder Jugendlichen auf folgende Ziele hingearbeitet:

  • Abbau der vorliegenden Verhaltensauffälligkeiten, emotionaler Blockaden und sekundärer Lernstörungen
  • Aufbau einer positiven Beziehung zu sich, zu seinem Elternhaus, zu anderen Personen und zu Sachen
  • Motivation zum Erlernen zweckmäßiger individueller und sozialer Interessen und Fähigkeiten, um diese angemessen einzusetzen
  • Erlernen von Strategien zur angemessenen Konfliktlösung
  • altersentsprechende Gesamterziehung im Hinblick auf eine Rückkehr des Kindes / des Jugendlichen in seine Familie
  • Förderung der Verselbstständigung bei Jugendlichen, die nicht in ihr Elternhaus zurückkehren können oder wollen, so dass die Betroffenen in der Lage sind, ihren gesamten Lebensbereich selbständig und verantwortlich zu gestalten
  • Förderung der auslaufenden Nachbetreuung auch in Form des betreuten Einzelwohnens.

Parallel zu der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen wird mit den Eltern und Geschwistern auf folgende Ziele hingearbeitet:

  • Abbau von Schuldgefühlen
  • Aufarbeitung von Partnerschaftsproblematik
  • Abbau von Geschwisterrivalitäten
  • Wahrnehmung und Akzeptanz des sich positiv entwickelnden Kindes
  • Aufbau familiengemäßer Verhaltensmuster und Kommunikationstechniken

Aus der Zielsetzung ergibt sich die Notwendigkeit eines differenzierten und individuellen Ansatzes. Die wichtigste Voraussetzung unserer pädagogischen Arbeit besteht für uns in der Akzeptanz der Kinder und Jugendlichen in ihrem „Sein“.

Wir schaffen Lern- und Erlebnisfelder auf dem Hof und in den örtlichen Vereinen oder Organisationen, die es den Kindern/Jugendlichen ermöglichen, sich selbst zu erleben, sich zu orientieren, zu reflektieren und dabei vorhandene Verhaltens- und Denkmuster zu korrigieren. Neu aufgenommene Kinder und Jugendliche werden behutsam in die Gruppe integriert. Nach einer an die individuellen Bedürfnisse angepassten Eingewöhnungszeit von ca. sechs Wochen wird eine mittelfristige Erziehungsplanung für die ersten sechs Monate erarbeitet, die dann nach Ablauf des Planungszeitraumes überprüft, kontrolliert und ggf. geändert wird. Weiterhin wird auf der Grundlage des Gefühls des Angenommenseins und der verlässlichen Bindung gearbeitet. Die jungen Menschen sollen schrittweise in die Lage versetzt werden, Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen, sich selbst realistisch einzuschätzen, neue Kontakte zu knüpfen und zu halten. Um diese Ziele erreichen zu können, werden die Kinder und Jugendlichen von einem hochqualifizierten Erziehungsteam kontinuierlich betreut und begleitet.

Ein wichtiger Schwerpunkt bildet eine mögliche Aufarbeitung von Entwicklungsdefiziten und Verhaltensauffälligkeiten. In enger Zusammenarbeit zwischen Psychologen und dem betreuenden Team wird eine psychosoziale Diagnose erarbeitet. In Absprache mit dem Kind / Jugendlichen, dem Jugendamt, der Schule und den Eltern wird über eine eventuelle Therapie beraten, die auch in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen und Diensten der Jugend- und Familienhilfe durchgeführt werden könnte. Erziehung ist für uns ein Organisieren von entwicklungsfördernden Tätigkeiten unter Beachtung von äußeren und inneren Bedingungen aller miteinander lebenden Menschen. Das Kind / der Jugendliche steht im Mittelpunkt unserer Arbeit und wird ganzheitlich betrachtet.